Daikin Refrigerant News - Ausgabe 2, 2021

Liebe Freunde und Partner von Daikin Chemicals,

Der illegale Handel mit Kältemitteln untergräbt nicht nur das Ziel der F-Gase-Verordnung, HFKW zu reduzieren, sondern birgt auch Sicherheitsrisiken. Denn durch die F-Gase-Verordnung der EU reduziert sich die verfügbare Menge bestimmter Kältemittel schrittweise.

Betroffen sind unter anderem teilfluorierte Kohlenwasserstoffe. Die Kehrseite der Medaille: illegale Importe in die EU werden durch die Verknappung begünstigt.

Während gesetzestreue Hersteller und Importeure der Quotenregelung unterliegen, zieht die organisierte Kriminalität daraus ihren Profit, zumal die Strafen bislang gering sind.

In der 3. Ausgabe unseres Daikin Refrigerant Newsletters wollen wir uns schwerpunktmäßig diesem wichtigen Thema widmen.

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen

Ihr Tobias Bargsten

Business Manager Refrigerants Daikin Chemical Europe


Kältemittel: Warnung vor Schwarzmarkt bleibt nach wie vor bestehen

Die 2014 in Kraft getretene Verordnung über fluorierte Treibhausgase (F-Gase) sieht vor, die Mengen des stark zur Klimaerwärmung beitragenden teilhalogenierten Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW) bis 2030 deutlich zu begrenzen. Die dementsprechend sinkenden Verfügbarkeiten haben einen blühenden Schwarzmarkt für Kältemittel begünstigt, der zahlreiche Branchen vor wachsende Herausforderungen stellt. Dies betrifft nicht nur Klimaanlagen in Gebäuden oder Fahrzeugen, sondern auch den gesamten kommerziellen Kühlsektor und die Kühlketten.

F-Gas-Phase-Down

Dem EU-Markt steht nur noch weniger als die Hälfte der ursprünglichen F-Gas Quoten zur Verfügung.

Schwarzmarkt für HFKWs ist signifikant groß

Die Treibhauswirkung von HFKW-Kältemitteln, die – sofern sie in die Atmosphäre entweichen – ist um ein Vielfaches höher als bei CO₂. Daher hat die EU F-Gase-Verordnung zum Ziel, die auf dem Markt verfügbare Menge an HFKW-Kältemitteln durch einen Quoten Mechanismus bis zum Jahr 2030 schrittweise um 79 Prozent zu senken. Die sinkenden Verfügbarkeiten wiederum haben einen Schwarzmarkt begünstigt, der potenziell rund einem Drittel (!) der legal gehandelten HFKW in Europa entsprechen könnte.

Klar ist: Der Schwarzmarkt gefährdet die mit der F-Gase-Verordnung verfolgten Klimaziele der EU. Er finanziert das organisierte Verbrechen und fördert eine Umgehung des Steuersystems.

Wie können Einzelhändler illegale Ware identifizieren?

  • Kältemittel sollten nicht in Einweg-Druckbehältern erworben werden, denn diese sind für den Vertrieb von Kältemitteln in der EU untersagt. Der Verkäufer von Kältemitteln sollte die Rücknahme der entleerten Gebinde zusichern.
  • Die Behälter sollten auf den Namen des Produzenten und das Vorhandensein des π-Stempels geprüft werden.
  • Die Kennzeichnung EN-1 3322-1 sollte erkennbar sein.
  • Es sollte in jedem Fall ein Sicherheitsdatenblatt vorliegen.

Alle Akteure aus Einzelhandel und verarbeitendem Gewerbe können ihren bewussten Umgang mit Kältemitteln durch Teilnahme an der „Initiative Ehrenwort“ des EFCTC zeigen.

Besteht ein konkreter Verdacht zu illegal gehandelten HFKW, gibt es die Möglichkeit, sich auf vertraulicher Basis an die vom EFCTC eingerichtete sogenannte „Action Line“ (Whistleblower-Line) zu wenden.


RCN Chemie und Daikin entsorgen 1.000 Flaschen illegalen Kältemittels

Konfisziertes illegales Kältemittel

1.000 Flaschen konfisziertes, illegales Kältemittel, die von RCN Chemie und Daikin entsorgt wurden.

Daikin Refrigerants Frankfurt GmbH (DRF) und RCN Chemie GmbH (RCN) praktizieren seit über 25 Jahren an den Standorten Frankfurt und Goch ein Verfahren zur stofflichen Verwertung von Kältemittel-Abfällen.

1.000 Flaschen illegaler Ware

Ende 2020 bekam RCN über einen niederländischen Entsorger eine Anfrage für die Übernahme und Entsorgung von 1.000 Flaschen konfiszierten, illegalen Kältemittels. Es handelte sich um über 10t Kältemittel (~40.000t CO₂-Äquivalent), die für den illegalen Verkauf in der EU schon vorbereitet waren. Nachdem RCN den Zuschlag bekam, wurden die 1.000 Flaschen nach Goch zur RCN transportiert.

Nach Erhalt der illegalen Ware hat RCN die Flaschen in seinem internen Labor analysiert. Die Analyse bestätigte, dass es sich um HFKWs handelte, die die Spezifikation zur weiteren Behandlung in der Spaltanlage von Daikin in Frankfurt/Höchst erfüllten. Nach Analyse und Entleerung der Flaschen wurde das illegale Kältemittel vorbehandelt, in große Druckbehälter umgefüllt und danach zu Daikin nach Frankfurt für die thermische Spaltung transportiert.

Es entstehen keine Abfälle

Bei dem Entsorgungsverfahren von Daikin handelt es sich um die thermische Spaltung von Kältemittelabfällen. In einer Knallgasflamme werden diese zu Fluss- und Salzsäure aufgespalten und anschließend in der chemischen Industrie als Rohstoff wiederverwendet. Es entstehen keine Abfälle, die als Flüssigkeiten oder als Feststoffe deponiert werden müssen. Das Verfahren hat eine sehr hohe Leistungskapazität und Umwandlungsrate.

Neben der umweltgerechten Entsorgung von halogenierten Kältemitteln betreibt Daikin in Frankfurt seit Anfang 2020 auch eine Destillationsanlage zur Trennung und Aufbereitung von nicht sortenreinen F-Gasen, die gemäß der EU F-Gas Verordnung aus Bestandsanlagen zurückgewonnen wurden.


Treffen Sie uns auf der HFO2021, der 2. IIR-Konferenz zu HFOs und Low GWP-Blends

HFO2021 Konferenz

Die HFO2021 ist weltweit als eine der wichtigsten Veranstaltungen zur Bekämpfung der globalen Klimakrise anerkannt.

Daikin möchte Sie herzlich zu HFO2021 einladen, der 2. IIR-Konferenz zu HFOs und Low GWP-Mischungen, die online vom 16. bis 18. Juni 2021 stattfinden wird.

Die 1. Konferenz fand 2018 am IET Birmingham Austin Court statt. Die zweite Konferenz HFO2021 bietet einen exklusiven Einblick in die neuesten Entwicklungen bei HFOs und Low-GWP Blends weltweit.

Die HFO2021 ist weltweit als eine der wichtigsten Veranstaltungen zur Bekämpfung der globalen Klimakrise anerkannt. Die Konferenz versammelt Forscher, Ingenieure und Praktiker, um sich zu Schlüsseltechnologien und Trends bei HFOs und Blends mit niedrigem GWP in den Anwendungen rund um die Kälte und Klimatechnik auszutauschen.

Das Programm umfasst:

  • Physikalische Eigenschaften (allgemeine und chemische Eigenschaften, thermophysikalische Eigenschaften, Materialverträglichkeit, Löslichkeit usw.)
  • Übertragungsprozesse (Wärme- und Stoffaustausch, Zweiphasenströmung, Wärmetauscher, Verbesserung der Wärmeübertragung, sekundäres Kältemittel usw.)
  • Anwendung Kreislauf-Simulationen, Ausrüstung, Schaum-Treibmittel, wärmeisolierendes Material, Lösungsmittel, Spray-Treibmittel usw.)
  • Umwelt und Vorschriften (Normen, Umweltfragen usw.) Hier können Sie sich für die HFO2021 registrieren.

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