Daikin Refrigerant News - Ausgabe 3, 2021

Liebe Freunde und Partner von Daikin Chemicals,

in Deutschland steht zum 01. August eine Änderung des Chemikaliengesetzes zur Bekämpfung des illegalen Handels mit fluorierten Treibhausgasen bevor, denn sowohl Bundestag als auch Bundesrat haben der Novelle bereits zugestimmt.

Insbesondere auf die Hersteller von Kälteanlagen kommen mit der Gesetzesänderung neue Pflichten, obwohl die Emissionen durch die bereits erzielte Reduzierung des Einsatzes von legal gehandelten voll- und teilfluorierten Gasen in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind. So betrugen laut Statistischem Bundesamt betragen die Emissionsrückgänge bis zu 44% zwischen 2015 und 2019.

In dieser Ausgabe unseres Daikin Refrigerant Newsletters wollen wir uns schwerpunktmäßig diesem wichtigen Thema widmen.

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen!

Ihr Tobias Bargsten

Business Manager Refrigerants Daikin Chemical Europe

Tobias Bargsten


Daikins Beitrag zu Umweltschutz und Zero Waste

Daikins Wiederaufbereitung von Kältemittel

Daikin ist in der Lage, gebrauchtes Kältemittel wieder aufzubereiten.

Zero-Waste ist eine Bewegung und eine NGO, die 2013 gegründet wurde, um die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und zu fördern und den Einsatz unnötiger Ressourcen zu reduzieren. Denn nur so können die globalen Klimaziele bis 2050 erreicht werden.

Das Programm hat es sich zum Ziel gesetzt, “Best Practice” Beispiele auf der ganzen Welt zu identifizieren, um die Umwelt zu schützen. Jede einzelne Person soll für kleine Aktionen sensibilisiert werden aber auch die großen Vertriebsunternehmen werden miteinbezogen.

Daikin unterstützt das Zero-Waste Movement, indem wir alles tun, um Abfall zu reduzieren, um die Rückgewinnung und Wiederaufbereitung von Kältemitteln zu maximieren und den Gesamtverbrauch von Neuprodukten zu reduzieren. Zudem sind wir in der Lage Kältemittel aus verbrauchten Produkten wiederzugewinnen, ohne dabei Einbußen bei Leistung und Eigenschaften in Kauf zu nehmen.

Daikins Beitrag zum Zero-Waste Movement auf einen Blick:

  • Reduzierung der Kältemittelfüllung in neuen Geräten, die auch eine höhere Energieeffizienz ermöglichen.
  • Verwendung von zertifizierten wiedergewonnenen Kältemitteln in den neu produzierten Maschinen und bei Wartungsarbeiten.
  • Förderung der Rückgewinnung bei der Demontage von Altanlagen und Wartungsarbeiten sowie bei anfallenden Kältemittelabfällen.
  • Ökobearbeitung der nicht rückgewinnbaren Gase am Ende ihrer Lebensdauer. In Frankfurt wird ein thermischer Umwandlungsprozess durchgeführt, um die alten Kältemittel in Säuren umzuwandeln, die in der Industrie als Rohstoffe wiederverwendet werden.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://zerowasteeurope.eu/what-is-zero-waste/


Neues deutsches Chemikaliengesetz soll illegalen Handel mit Kältemitteln eindämmen

Konfisziertes, illegales Kältemittel

1.000 Flaschen konfisziertes, illegales Kältemittel, die von RCN Chemie und Daikin entsorgt wurden.

Eine neue Novelle des Deutschen Chemikaliengesetzes tritt am 01. August in Kraft und wird die Transparenz in der gesamten Lieferkette von Fluorkohlenwasserstoffen (HFKW) erhöhen.

Das neue Gesetz verlangt von allen HFKW-Verkäufern in Deutschland einen Nachweis, dass Gase im Rahmen des Quotensystems der Europäischen Union, das durch die EU-F-Gase-Verordnung 2014 eingeführt wurde, legal gehandelt werden.

Wir als Daikin sind zuversichtlich, dass diese neuen Maßnahmen in Deutschland einen Beitrag zur Bekämpfung des HFKW-Schwarzmarktes leisten und werden die Entwicklungen beim Inkrafttreten der Novelle aufmerksam verfolgen. Das deutsche Chemikaliengesetz könnte anderen Mitgliedstaaten ein Beispiel geben, wie effektive neue Rechtsvorschriften eingeführt werden können, die den illegalen Handel mit HFKW verhindern.

Deutsches Recht geht einen Schritt weiter als EU-Recht

Die HFKW, die üblicherweise in Kälte- und Klimaanlagen verwendet werden, unterliegen einer schrittweisen Reduzierung durch ein Quotensystem, um ihren Verbrauch auf GWP-Basis bis 2030 um 79 % zu senken. Ungleiche Durchsetzung durch die EU-Mitgliedstaaten verbunden mit einem Mangel an Kenntnis über den HFKW-Schmuggel eröffnete Kriminellen die Möglichkeit, das Quotensystem zu umgehen und HFKW illegal in die EU einzuführen.

Nach der aktuellen EU-F-Gas-Verordnung (517/2014) müssen nur Gasproduzenten und -importeure nachweisen, dass die von ihnen gelieferten Produkte rechtmäßig gehandelt werden. Das deutsche Gesetz geht noch einen Schritt weiter und verlangt von jedem HFKW-Verkäufer eine entsprechende Dokumentation, anhand derer Behörden und Käufer feststellen können, ob innerhalb der Quote gehandelt wird.

EFCTC lädt Wertschöpfungskette ein, aktiv zu werden

Politische Änderungen zur Verbesserung der nationalen Durchsetzung der F-Gas-Verordnung sind für die Bekämpfung des illegalen Handels mit HFKW von entscheidender Bedeutung, jedoch ist Daikin der Ansicht, dass jeder entlang der Wertschöpfungskette eine Rolle spielen muss. Daikin ist Mitglied des EFCTC (European Fluorocarbons Technical Committee) das eine anonyme Hotline (Action Line genannt) in 14 Sprachen betreibt.

Jeder kann verdächtige Aktivitäten dieser Action Line melden, die daraufhin Erkenntnisse untersucht und Informationen an die Behörden weiterleitet. EFCTC lädt außerdem alle Akteure der HFKW-Wertschöpfungskette ein, sich der EFCTC Selbstverpflichtung anzuschließen, um gemeinsame Maßnahmen zur Beseitigung des HFKW-Schwarzmarktes voranzutreiben.


Daikin entwickelt neues Kältemittel für Elektrofahrzeuge

Daikin und batterieelektrische Fahrzeuge

Daikin wägt bei der Auswahl des Kältemittels grundsätzlich in jeder konkreten Anwendungssituation zwischen den Schlüsselkriterien Umweltbelastung, Energieeffizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit ab

D1V140 ist eine effizientere und energiesparende Kältemittel- Alternative zu R1234yf in Heiz- und Kühlsystemen von Elektrofahrzeugen und verlängert damit die Nutzung einer geladenen Batterie und damit die Reichweite von E-Fahrzeugen bevor wieder aufgeladen werden muss.

Kältemittel für effizienten Energieverbrauch beim Heizen und Kühlen

Wärmepumpensysteme werden zu einer gebräuchlichen Lösung, um die thermische Leistung von BEVs (Battery Electric Vehicles) und PHEVs (Plug-in-Hybriden) zu verbessern und so den Reichweitenverlust bei winterlichen Bedingungen zu verringern.

Das derzeitige Kältemittel R1234yf in PKW Klimaanlagen weist jedoch aufgrund der Einschränkungen wie niedriger Arbeitsdruck und relativ hoher Siedepunkt als Kältemittel in Wärmepumpensystemen einige Einschränkungen auf, was im besonderen die Heizleistung bei niedrigen Temperaturen einschränkt.

Aus diesem Grund werden überwiegend elektrische Zusatzheizungen eingesetzt, um die Beheizung des Fahrzeugs zu unterstützen, welches die Attraktivität der Wärmepumpe durch höheren Energieverbrauch einschränkt.

Das neue Daikin-Kältemittel D1V140 ist ein Blend aus R1234yf und des neuen Hydro-Fluor-Olefin-Kältemittels namens HFO1132(E). Dieses HFO hat ein GWP (Global Warming Potential) von weniger als 1.

Die Sicherheitsklassifizierung ist im Gange

Derzeit arbeitet Daikin mit der Society of Automotive Engineers (SAE) zusammen, um zu bestätigen, dass D1V140 alle Sicherheits- und Leistungskriterien erfüllt. Darüber hinaus hat Daikin sowohl D1V140 als auch dem Komponenten Gas HFO1132(E) zur Registrierung bei der ASHRAE (American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning) gemäß des Standards 34 sowie ISO817 eingereicht. Daikin geht davon aus das D1V140 gemäß A2L Klassifizierung registriert wird.


 

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